Vereint für besseres Hören: Schweizer und kanadische Stiftungen bekämpfen globalen Hörverlust 

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Weltweit sind 1,5 Milliarden Menschen von Hörverlust betroffen – ein ernstes, aber oft übersehenes Gesundheitsproblem. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden 430 Millionen Menschen an einer Beeinträchtigung des Hörens, darunter 34 Millionen Kinder. 80 % von ihnen leben in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen, wo weniger als 9 % Zugang zu lebenswichtigen Hörgeräten haben (WHO, «World Report on Hearing«).

Die Schweizer Hear the World Foundation und die kanadische World Wide Hearing Foundation setzen sich seit Jahren für Hörversorgung in einkommensschwachen Ländern ein. Nun bündeln sie ihre Kräfte, um ihre Wirkung weltweit zu verstärken. Beide Stiftungen haben unabhängig voneinander Hilfe geleistet, Fachkräfte ausgebildet und Ausrüstung bereitgestellt. Gemeinsam wollen sie ihren sozialen Einfluss maximieren. 

Audra Renyi, Geschäftsführerin von World Wide Hearing, betont die Bedeutung von Zusammenarbeit: „Um die Versorgung mit Hörgeräten in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen auszuweiten, müssen wir unsere Ressourcen mit anderen Förderern bündeln, die ebenfalls Wert auf hochwertige Hörversorgung legen. Deshalb arbeiten wir mit Hear the World zusammen und unterstützen Partner in Guatemala, Peru und Simbabwe.“

Joelle Pianzola, Geschäftsführerin der Hear the World Foundation, setzt auf die Kraft der Zusammenarbeit: „Gemeinsames Handeln ist der Schlüssel für Wachstum und nachhaltige Wirkung. Gemeinsam können wir viel mehr erreichen. In Kombination mit unseren hochwertigen Hörgeräten trägt dies zu einem echten Fortschritt bei.“ 

In Peru gibt es weniger als fünfzehn Audiologen für 34 Millionen Menschen. Besonders Familien mit geringem Einkommen haben kaum Zugang zu Hörgeräten. Dank der Unterstützung von Hear the World und World Wide Hearing hat die peruanische NGO Oir Para Crecer bereits 85.000 Kinder auf Hörverlust untersucht und über 2.000 pädiatrische Hörgeräte angepasst.

Audra Renyi sieht dies als Start eines ehrgeizigen Plans: Die Organisation will ihre Kapazitäten zur Anpassung von Hörgeräten jährlich verdoppeln und in den kommenden Jahren 10.000 Kinder mit Hörhilfen versorgen. 

Adrianno, ein 8-jähriger Junge aus Cajamarca, Peru, stammt aus einer einkommensschwachen Familie und leidet unter schwerem Hörverlust. Vor zwei Jahren erhielt er von Oir Para Crecer zwei Hörgeräte. Heute kommt er in der Schule gut zurecht und kann sich besser mit seinen Freunden und seiner Familie verständigen. Die Hörgeräte haben nicht nur sein Hören verbessert – sie haben sein Leben verändert. 

„Jetzt brauchen wir weitere Finanzierungspartner, die uns dabei unterstützen, Hörhilfen in grösserem Massstab bereitzustellen – in echter Zusammenarbeit“, ergänzt Audra Renyi.